Michael Kress
Michael Kress  

Gedanken zu Gestern und Morgen

Manchmal ziehen wir Bilanz. Wir müssen dabei uns nicht selbst richten, müssen keine Soll und Haben Liste erstellen, schon gar keine Selbstvorwürfe formulieren.

 

Gerade zu Ende oder zu Anfang eines Jahres überkommt es uns eben. Den nachfolgenden Text gibt es in etwas abgeänderter Form als "Am Ende eines Tages" ebenfalls in meinem Kurzgeschichtenband "Blicke in den Spiegel - Geschichten wie gemalt".

 

 

 

                Am Ende eines Jahres

 

  

 

Am Ende eines Jahres

 

So vieles nehmen wir uns vor

Doch viel zu selten erreichen wir ein Ziel

Der ein oder andere Plan

Wartet geduldig auf bessere Tage

 

Das Leben ist ein steter Kompromiss

Mit Höhen und Tiefen

Oft sind es die gleichen Fehler

Die wir immer wieder begehen

 

Sei es aus Unwissenheit

Sei es aus Dummheit

Wir tun oft Anderen weh

Und viel zu oft erleiden wir selbst Schmerzen

 

Auf eine Frage wird es immer mehr als nur ein

JA und mehr als nur ein Nein geben

Oft steht die Welt Kopf

Und dennoch fallen wir nicht heraus

 

Je mehr wir fragen

Desto mehr Antworten erhalten wir

Daraus erwachsen wieder neue Fragen

Die Suche geht weiter

 

Wir lesen dicke Bücher

Und schauen stundenlang fern

Aber ein Teil des Lebens wird uns immer verborgen bleiben

Ein Rätsel, dessen Lösung niemand kennt

 

Woher wir auch kommen, wohin wir auch gehen

Immer wieder gabelt sich der Weg, der vor uns liegt

Welche Richtung ist dann die Richtige

Unsere Pläne türmen sich auf zu Bergen

Greifen wir uns dann immer das Wichtige

 

Am Ende eines Jahres ziehen wir Bilanz

Betrachten unser Soll und Haben

Ist das Glas noch halbvoll oder ist es schon halbleer

 

Wie oft ist uns zum Lachen

Wie oft möchten wir Weinen

Lassen wir die Vergangenheit ruhen

Die Zukunft weisen die Sterne

 

Bernd Loose saß in seinem Arbeits- und Bücherzimmer. Auf dem Schreibtisch lagen zwei neue Bücher. Das eine war ein dicker Mittelalterkrimi, das andere ein Ratgeber zur Lebensgestaltung. Beide Bücher teilten ein Schicksal – es gab keinen Platz mehr in den Regalen. Kreuz und quer standen da Bücher, dazwischen lagen Zeitungsausschnitte und Magazine.

 

 

 

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